Das Schloss Schönbrunn in Wien

Die Geschichte des Schlosses Schönbrunn und seiner Vorgängerbauten reicht bis ins Mittelalter zurück. Seit Beginn des 14. Jahrhunderts war die gesamte Anlage als „Katterburg“ bekannt. 1569 gelangte das Anwesen durch Kaiser Maximilian II. in habsburgischen Besitz. Der Name „Schönbrunn“ tauchte jedoch erst im 17. Jahrhundert erstmals auf, als Kaiser Matthias, der das Gelände zur Jagd nutzte, der Legende nach 1612 eine Quelle entdeckte, die er „Schöner Brunnen“ nannte. Auch sein Nachfolger Kaiser Ferdinand II. und seine Frau Eleonora di Gonzaga wählten das Anwesen als Veranstaltungsort für ihre Jagdgesellschaften. Nach Ferdinands Tod im Jahre 1637 wurde das Anwesen zum Wohnsitz seiner Witwe, wo sie ein reges gesellschaftliches Leben führte, für das sie einen repräsentativen architektonischen Rahmen benötigte. Sie ließ ein Lustschloss errichten, was mit der Umbenennung des Anwesens in „Schönbrunn“ einherging. 

Von den Verwüstungen während der Zweiten Belagerung Wiens durch die Osmanen 1683 blieb auch Schönbrunn nicht verschont. Kaiser Leopold I., der seit 1686 Eigentümer des Schlosses war, überließ es seinem Sohn und Thronfolger Joseph und ließ es für diesen zu einer neuen repräsentativen Residenz ausbauen. Im Frühjahr 1700 war der Mitteltrakt des Schlosses fertiggestellt und bewohnbar. Der Ausbau der Seitenflügel kam aufgrund des Spanischen Erbfolgekriegs und der damit verbundenen finanziellen Schwierigkeiten zum Stillstand, und nach Josephs unerwartetem Tod 1711 kamen die Bauarbeiten völlig zum Erliegen. 1728 übernahm Kaiser Karl VI. das unvollendete Schloss von Josephs Witwe und vererbte es in der Folge seiner Tochter Maria Theresia. Unter ihrem persönlichen Einfluss und unter der Leitung des Architekten Nikolaus Pacassi wurde das ehemalige Jagdschloss zu einer herrschaftlichen Sommerresidenz ausgebaut.