Pomander (Duftkugeln)

Die Pomander oder Duftkugeln waren perforierte, kugelförmige Objekte aus Silber oder anderen Materialien, die dazu dienten, die Düfte des jeweiligen Parfüms aufzunehmen und zu bewahren. Sie galten als edle Accessoires und waren somit den vornehmsten Gesellschaftsschichten vorbehalten. Sie dienten als Schmuckstücke, vor allem aber als Parfüm, um sowohl äußere als auch Körpergerüche zu neutralisieren. Sie galten auch als Mittel zur Abwehr von Krankheiten und bösen Geistern und wurden daher oft als Anhänger an der Taille oder am Handgelenk getragen; durch Bewegung wurde der Duft freigesetzt. Sowohl die Kostbarkeit des Behälters als auch die Düfte selbst zeugten vom Status des Trägers. Ambra, Moschus und Rose waren die beliebtesten Kombinationen, aber auch Orange und Gewürznelke wurden in einfacheren Pomandern verwendet.

Pomander, 15–16th c. Bernstein und Gold. Wien, Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer, Inv.-Nr. 6345.