Die barocke Liturgie der Heiligsprechung

Die Zeremonie begann in der Sixtinischen Kapelle, von wo aus der Papst, auf der sedia gestatoria (dem päpstlichen Tragesitz) sitzend, eine Prozession einleitete, die ihn zum Atrium der Basilika und von dort entlang der Via Sacra zum ephemeren Bauwerk mit Stufen und Sockel führte, wo die eigentliche Heiligsprechungszeremonie begann. Die durch und durch barocke Liturgie setzte auf visuellen Reichtum, der durch multisensorische Effekte verstärkt wurde: von der Musik und den Gesängen bis hin zu den Bannern, Gemälden, Wandteppichen, Kerzen, Schildern, glitzernden Dekorationen, Weihrauch, liturgischen Ornamenten und nicht zuletzt dem gesprochenen Wort.