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Donato Mascagni, Der Tod der Margarete von Österreich, Öl auf Leinwand. Florenz, Uffizi, Inv.-Nr. 1890, n. 7805.

Margarete stirbt in Heiligkeit

Der Tod, der immer auch eine Bilanz des Lebens zieht, kann nur für eine Königin heilig sein, die in Heiligkeit lebte. Margarete erfüllte alle ihr anvertrauten Aufgaben, stärkte die katholische Religion gegen die Osmanen und Protestanten und schenkte ihrem König und ihrem Königreich ausreichende und vielversprechende Nachkommen. Nach Margaretes Tod ordnete der dankbare König in Spanien und im ganzen Königreich die größten Trauerfeierlichkeiten an, die bis dahin jemals abgehalten wurden. Großherzog Cosimo II. setzte sich für diese ‚Glorifizierung in Echtzeit‘ ein und animierte die Maler zur Darstellung eines Lebens und Todes, die mit einer Heiligsprechung zusammenfallen würden. Neben der – recht aufdringlichen – Präsenz der segnenden Kapuziner, zeigt das Gemälde die dynastischen Erben Margaretes am Sterbebett. Alle Kinder des Paares sind, zusammen mit dem König, zugegen. Angesichts des Alters der Kinder zum Zeitpunkt der Beerdigung und der Tatsache, dass in der lateinischen Kartusche sieben „Zeichen der Tugend“ erwähnt werden, gehen wir davon aus, dass es sich bei dem siebten Kind, Alfonso, um jenes handeln könnte, das im oberen Teil des Gemäldes in der Szene der Himmelfahrt Margaretes dargestellt ist: Sie hält ihn liebevoll in den Armen.